Deutsche Jugendmeisterschaften Rostock, 31. Juli 2021

Das zweite Edelmetall für den Leichtathletikkreis Esslingen holte Emanuel Molleker (LG Filder) im Weitsprung der U18 mit 7,50 Meter. So weit sprang der Mehrkämpfer vom TSV Bernhausen noch nie. Allerdings blies der Wind zu stark von hinten, so dass die Kreisrekord-Weite nicht in die Bestenliste aufgenommen werden konnte. Es war der Wettkampf der letzten Versuche. Alle Weiten der fünf Besten wurden im 6. Versuch erzielt. So schob sich der neue U18-Meister Thomas Wallstein (TH Gotha) mit 7,63 Meter noch vom 5. auf Platz 1 vor. Mit der drittbesten Weite von 7,11 Meter wurde Moritz Eisold (LG Filder) leider nur Vierter hinter dem weitengleichen Noah Fischer (TV Herbolzheim). Der Grund: Eisolds zweitbester Sprung war mit 7,09 Meter 1 Zentimeter kürzer als der von Fischer (7,10).

Eine sehenswerte Vorstellung über 800 Meter der U20 bot der Denkendorfer Louis Rath (LG Filder), der sich in 1:55,81 Minuten direkt fürs Finale qualifizieren konnte, dort aber trotz Steigerung auf 1:53,77 Minuten keinen Podestplatz erobern konnte. Am Ende musste sich der 17-Jährige, der in diesem Jahr schon 1:51,14 Minuten schnell unterwegs war, mit Platz vier zufrieden geben. Auf Platz drei fehlten 86 Hundertstel Sekunden. Allerdings musste Rath um seinen guten Platz kämpfen, denn auch nach hinten war es ein Hundertstel-Entscheid. Den Titel sicherte sich Adrian Engstler (TV Villingen/1:51,45) vor Felix Wittmann (SG Eschweiler/1:51,83).
Über die gleiche Distanz scheiterte Alisia Freitag aus Esslingen im Dress der TSG Heilbronn bereits in der Qualifikation in 2:18,31 Minuten. Freitag, die im schnellsten von drei Vorläufen gesetzt war, lief als Fünfte zwar schneller als die Siegerin des dritten Laufes, doch ins Finale kamen die beiden Vorlaufbesten plus zwei weitere Zeitschnellste. Hier gewann Lucia Sturm (TSV Lehmen) in 2:11,98 Minuten.

Starke Ergebnisse lieferte Tabea Eitel (LG Filder) bei der weiblichen U18. Im Weitsprung steigerte sich die Reichenbacherin vom TSV Köngen auf die neue Kreisrekordweite von 6,15 Meter und löste damit Stephanie Lichtl (TG Nürtingen) ab, die im Jahr 2002 6,12 Meter weit sprang. Schade, dass es für Eitel zu keiner Medaille reichte, denn die 17-Jährige legte eine unglaubliche Serie von gleich vier Versuchen über 6 Metern hin. Immerhin lag der 4.beste Sprung innerhalb des zulässigen Rückenwindes (2,0/sec.), so dass die Weite in den Bestenlisten anerkannt werden kann. Nicht so die Weiten der drei Besten, Laura Raquel Müller (Unterländer LG/6,60 Meter), die übrigens auch die 100 Meter in 11,81 Sekunden (Vorlauf 11,75) gewann, Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern/6,29) und Libby Buder (SC Neubrandenburg/6,25), bei denen der Rückenwind über die zulässige Marke blies.
Im Hochsprung blieb Tabea Eitel mit 1,71 Meter lediglich 3 Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Diese Höhe, die Eitel gleich im ersten Versuch meisterte, reichte zum 7. Platz unter 18 Springerinnen. Die haushohe Favoritin Johanna Göring )SV Salam. Kornwestheim) verzichtete nach ihrem scheinbar mühelosen Siegessprung über 1,80 Meter auf weitere Versuche wegen Verletzungsgefahr aufgrund des starken Regens. Göring hatte erst vor kurzem den Deutschen U18-Rekord (1,92 Meter) eingestellt. Über 100 Meter Hürden reichte es für Eitel in 14,25 Sekunden nicht ganz in den Endlauf der besten Acht. Dafür wären 14,10 Sekunden nötig gewesen.

Den Stettener Tizian Noah Lauria (VfL Sindelfingen) ereilte bereits vor den Titelkämpfen das Aus. Der 18-Jährige zog sich im Training eine Mikrofraktur und einen Kapselabriss im linken Bein zu und fällt nun für mehrere Monate aus. Mehr noch: Lauria konnte deswegen vergangenen Montag sein Polizeistudium nicht beginnen. Die Grundausbildung muss er nun um ein Jahr nach hinten schieben.

 

Martin Moll

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